Lumenlog.

Der erste Tag als Switcher

Das MacBook auf meinem Schreibtisch. Endlich!Eine Nahansicht des MacBooksDie Vorderseite mit dem Verschluss.

Gut, da lag es also. New shiny. Aus Aluminium. Klein. Und wunderschön. Apple versteht es wirklich, Hardware zu etwas Besonderem zu machen. Ohne überhaupt an zu sein, machte das MacBook schon den Eindruck, ein paar Jahre zu früh auf dem Markt zu sein. Keine komischen Schrauben, keine metallisch lakierten Logos auf dem Deckel, keine Fugen, kein Plastik. Nur ein Block Aluminium. Mit einem angebissenen “Apple” auf dem Deckel. Kommt einem ein wenig wie eine Requisite aus StarTrek vor.

Nachdem ich die Hardware ausgiebig bewundert hatte, wurde dann der Anschaltknopf gedrückt.

Der nette Anschaltton ertönte und der übliche Einrichtungsvorgang begann. Die Angaben hielten sich ziemlich in Grenzen, hauptsächlich wollte Mac OS X die Nutzerdaten und Netzwerkeinstellungen haben. Außerdem bekam ich noch ein nettes Willkommensvideo zu sehen, bei dem durch den Weltraum geflogen wurde und in allen möglichen Sprachen „Willkommen“ herumschwebte. Sehr eindrucksvoll.

Schon ab dem ersten Augenblick fällt das Display postitiv auf. Es ist unglaublich hell und klar, allerdings wird das mit einem sehr starken Spiegeln des Displays erkauft. Mich persönlich hat das bis jetzt noch nicht gestört, da momentan ja sowieso keine Sonne scheint und die Helligkeit einfach alle Spiegelungen überstrahlt. Im schwarzen Rand dagegen, der das Display umgibt, spiegelt sich so einiges. Das fällt jedoch auch nicht so sehr ins Gewicht, da man sich ja eher auf den Bildschirm konzentriert.

Aber zurück zur Software. Nach den ersten Minuten tauchte dann zum ersten Mal der normale Desktop auf. Ein vollkommen neues Betriebssystem. Huh, dann mal los.

Die Benutzeroberfläche von Mac OS X. Oben die Menüleiste, unten das Dock. Der Hintergrund ist nicht Standard, nein.Die Benutzeroberfläche von Mac OS X. Oben die Menüleiste, unten das Dock. Der Hintergrund ist nicht Standard, nein.

Man hat ja schon vorher das eine oder andere gehört über den Mac. Das spiegelnde Ding da unten, das ist das Dock. Oben ist die Menüleiste, die im Unterschied zu Windows nicht in jedem einzelnen Fenster eines Programms angezeigt wird, sondern sich immer an die momentan im Vordergrund stehende Anwendung anpasst.

Erste Aufgabe: ins Internet gehen, nachdem die Einstellungen bei der Einrichtung wegen fehlendem Netzwerkkabel übersprungen wurden. Also auf die Zahnräder im Dock klicken, dann auf Netzwerk. Die Einstellungen waren schnell vorgenommen, scheiterten aber daran, dass ich vergessen hatte, den Router anzuschalten. Dann ging das aber schnell und einfach von der Hand. Und schon ging’s los mit dem Internet. Safari (der beigelegte Browser) funktionierte sehr gut, dann ließ ich erstmal ein Softwareupdate laufen. Das wollte dann gerne eine Bestätigung mit meinem Admin-Passwort. Interessant. Also läuft hier doch nicht alles direkt mit Admin-Rechten? Hoffentlich ist das ein gutes Sicherheitssystem.  

Gut, dann wurde ein wenig herumgespielt, der Hintergrund geändert, das Dock verkleinert, die Sprache doch wieder auf Deutsch gestellt. Außerdem mache ich mich langsam mit den Gesten auf dem Touchpad bekannt. 

 

Die Tastatur und das große Touchpad.Die Tastatur und das große Touchpad.

Überhaupt, das Touchpad. Ich war immer ein großer Hasser dieser kleinen Dinger, die den Cursor so unkontrolliert herumflitzen lassen. Apple hat mich eines Besseren belehrt. Das Touchpad ist wirklich riesig. Noch habe ich kein Bedürfnis verspürt, eine Maus anzustecken. Doch zurück zu den Gesten.

 

Vier Finger nach unten ziehen, und alle Fenster werden als Übersicht auf dem Bildschirm angezeigt. Meine Lieblingsgeste, die wirklich unglaublich nützlich ist. Und auch bitter nötig, da der Mac keine Taskleiste besitzt. Das Dock zeigt zwar an, welche Programme laufen (die blauen Punkte) und öffnet beim Klick auch das entsprechende Programm, aber um ein bestimmtes Fenster zu finden, ist diese „Exposé“-Funktion wichtig. Was beim Verhalten der Fenster auch noch ins Auge fällt, ist, dass keines der Programme automatisch im Vollbild-Modus startet. Die Programme nehmen sich beim Start immer die Größe, die sie zur Darstellung ihres Inhalts benötigen. Das führt dazu, dass recht schnell eine richtige Masse an hintereinander liegenden Fenster aufläuft.

Was mich auch etwas Zeit zum Verstehen gekostet hat, ist das Verhalten von Programmen, wenn man den roten Knopf in ihrer Titelleiste drückt. Sie schließen nicht, sondern verstecken nur ihr Fenster. Erst die Tastenkombination „cmd+q“ beendet ein Programm wirklich. (Oder ein „Sekundärklick“ auf das Symbol im Dock und dann ein Klick auf Beenden.)

 

Der "Einsaugeffekt". Sehr interessant.

Ein schönes Detail an der Bedienung der Fenster ist das Minimieren. Wie auf dem Screenshot recht schön zu sehen, wird das Fenster animiert ins Dock gesaugt, wo es als kleines Vorschaubildchen stehen bleibt.

 

Nach diesen ersten Verständnisversuchen der neuen Bedienkonzepte kam die erste negative Erfahrung. Der Versuch, von einer externen Festplatte, die mit ext2, dem Linux-Dateisystem, formatiert war, Daten zu kopieren, scheiterte. Leider konnte ich auch keine Mac OS X Treiber finden, nur ein Projekt, dessen letzte Version von 2006 stammte, die dann auch nicht funktionierte. Also musste der USB-Stick verwendet werden. Was dann auch ein paar Stunden in Anspruch nahm. Diese Zeit wurde dann dazu genutzt, die ersten Programme zu installieren. Lustig war der Versuch, Skype zu installieren. Der Server war derart lahm, dass es ungefähr eine Dreiviertelstunde Download-Zeit brauchte, die paar Megabyte auf die Festplatte zu befördern. Unglücklicherweise brach mindestens fünfmal die Internet-Verbindung ein, so dass es mehrere Stunden dauerte, bis endlich Skype installiert war.

Allgemein war die Installation von Programmen sehr einfach. Herunterladen, das *.dmg-Image öffnen (es verhält sich wie eine virtuelle Festplatte und wird auf dem Desktop angezeigt) und das Programm in den Ordner „Programme“ kopieren. Fertig. Natürlich gibt es auch die etwas erweiterte Methode, die einen standardisierten Installer benutzt, bei dem ein bisschen mehr Geklicke notwendig ist, ansonsten war die Installationserfahrung eine sehr positive Überraschung.

Danach wurden ein paar Fotos in iPhoto, mitgelieferte Foto-Verwaltungs-Applikation, importiert, was ausgesprochen einfach war. Einfach Drag&Drop, fertig. Ein wenig Rechnen seitens des MacBooks und schon konnte ich meine Fotos dort sehen. Sogar die Einsortierung in verschiedene Ereignisse nahm iPhoto von selbst vor.

Auch der Musikimport in iTunes war schmerzfrei. Trotz des Mangels an Lautsprecheröffnungen ist der Klang ordentlich laut, wenn auch recht bassarm. Um sich morgens aus dem Bett werfen zu lassen und gelegentlich ein bisschen Musik zu hören reicht es.

Was während der gesamten Benutzung des Betriebssystems auffiel, war die unglaubliche Detailverliebtheit. Fenster poppen nicht einfach auf, sondern sind animiert. Wenn man ein Fenster des Finders (Explorers) schließt, wird es scheinbar zurück in die Festplatte gesaugt, die man angesehen hatte. Zusätzliche Optionen fahren schick animiert aus Titelleisten, bei der Nutzung von Tastaturbefehlen leuchtet immer kurz das passende Menü oben auf, alles wirkt wie aus einem Guss.

Auch der generelle Grafikstil des Betriebssystems gefällt mir außerordentlich gut, viel besser als das etwas bunte XP.

Damit war dann der erste Tag als Mac-Nutzer beendet. Alles in allem eine postive Erfahrung, die nur durch die Schwierigkeiten bei der Dateiübertragung etwas getrübt wurde.

Und nun zu euch. Nutzt ihr Macs? Was haltet ihr von ihnen? Zu teuer? Zu exklusiv? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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